Enghien/Brüssel – Nur alle paar Jahre findet es statt, und doch wirkt es weit über den Moment hinaus: Anfang Oktober versammelte das große europäische Treffen der Arenberg Foundation über 100 Gäste aus fünf Ländern in der belgischen Stadt Enghien, um die gemeinsame Geschichte des Herzogtums Arenberg zu würdigen und neue Verbindungen zu knüpfen. Auch aus der Verbandsgemeinde Adenau und den angrenzenden Eifelgemeinden reiste eine starke Delegation an – angeführt von Ortsbürgermeister Thomas Nelles aus Aremberg. Die Präsentation für den Förderverein Burgruine Aremberg übernahm Claudia Schmitz – weil Rita Römer-Moch erkrankt war, die seit Jahren den Kontakt zur Stiftung hält.

Das historische Herzogtum Arenberg, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1166 zurückreichen, erstreckte sich einst von der Ahr bis zum Armuthsbach. Zwölf Dörfer trugen das Wappen mit den drei goldenen Mispeln – ein Symbol für die weitreichende Bedeutung des Adelsgeschlechts, das bereits in der Renaissance europaweit aktiv war. Ob im Bergbau in Lommersdorf und Mechernich, bei der Eisenverhüttung in Arhütte und Antweiler, in sozialen Einrichtungen oder beim Erhalt von Schlössern und Klöstern: Die Spuren der Arenberger finden sich an über 100 Orten in Europa.

In Enghien, einer charmanten Kleinstadt nahe Brüssel mit Schloss, Kapuzinerkloster und einem barocken Park, wurde diese Geschichte eindrucksvoll lebendig. Bürgermeister Marc Vanderstichelen – zugleich Vorsitzender des lokalen Geschichtsvereins C.R.A.E. und engagierter Unterstützer der Arenberg Foundation – war Mitveranstalter des Treffens. Gemeinsam mit der Stiftung lud er zum aktiven Austausch ein: Jede der über 100 Delegationen hatte zehn Minuten Zeit, ihren heimatlichen Bezug zum Haus Arenberg vorzustellen. Die Vielfalt der Beiträge – von Nordkirchen bis Kommern, von Breda bis Lothringen, von Frankreich bis Prag – zeigte eindrucksvoll, wie tief die europäische Vernetzung reicht. Marc Vanderstichelen hat einen Wunsch: Gute Partnerschaften – von Ort zu Ort, Gegenseitige Besuche und Austausch.

Besonders bewegend war die Botschaft von Herzog Leopold und seiner Familie: Europa lebt durch das Bewusstsein seiner Geschichte und durch das Kennenlernen über Grenzen hinweg. Gerade in Zeiten wachsender Herausforderungen ist es umso wichtiger, sich auf gemeinsame Wurzeln zu besinnen und neue Partnerschaften zu denken – auch touristisch. Die Eifel liegt dabei mitten im Herzen Europas: Die Ardennen, Luxemburg, Brabant und die Schlösser rund um Brüssel sind nur einen Tagesausflug entfernt.

Die Veranstaltung war nicht nur ein Rückblick, sondern auch ein Ausblick – auf mögliche Kooperationen, gemeinsame Projekte und ein europäisches Miteinander, das in der Region Adenau mit Leben gefüllt werden kann.

„Wir sind Europa – wenn wir unsere Geschichte kennen und gemeinsam Zukunft gestalten.“ – Herzog Leopold von Arenberg beim Treffen in Enghien

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